Ministerin Schopper und Staatssekretär Brandenburg besuchen BEF-Alpha-Kurs am Kolping-Bildungszentrum
BEF-Alpha ist die Bezeichnung für „Bildungsjahr für erwachsene Flüchtlinge“, und es ist etwas Besonderes. Denn BEF-Alpha ist ein gemeinsames Projekt von Bund und Land Baden-Württemberg, um erwachsenen Geflüchteten mit niedrigem Bildungsniveau zunächst elementare Lese- und Schreibkenntnisse sowie digitale Basiskenntnisse und auch Grundwerte unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens beizubringen, um ihnen die Integration zu erleichtern und sie für weitere Qualifizierungsmaßnahmen oder gar gleich für eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dieses für die Integration so wichtige Wissen wird in kleinen Klassen in rund 35 Kursen im Land vermittelt, unter anderem am Kolping-Bildungszentrum Heilbronn. Und hier war am 28. Juli die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper gemeinsam mit dem aus Berlin angereisten und aus Walldorf stammenden Staatssekretär im Bildungsministerium des Bundes, Dr. Jens Brandenburg, zu Besuch, um sich aus nächster Nähe anzuschauen, wie die Kurse des BEF-Alpha-Programmes ablaufen.
Angeführt von Anja Biller, KBW-Geschäftsführerin am Standort Heilbronn, ließen es sich Ministerin wie auch Staatssekretär nicht nehmen, jeweils mit eigenem kleinen Tross einen gerade laufenden Kurs zu besuchen und mit den Teilnehmenden zu sprechen. So trafen insgesamt 18 Besucherinnen und Besucher auf sieben Kursteilnehmende – eine für beide Seiten durchaus intensive halbe Stunde im eher kleinen Klassenraum. Weil jedoch weder die Offiziellen noch die Geflüchteten Berührungsängste zeigten, kamen erstaunlich interessante Gespräche zustande, und sowohl Theresa Schopper wie auch Jens Brandenburg waren bestens vorbereitet. Kein Wunder – denn zuvor hatten sie von Kursleiterin Carmen Abele und ihrer langjährigen Vorgängerin Ingrid Weiß in kurzen Einführungen alle wesentlichen Informationen präsentiert bekommen.
Ministerin und Staatssekretär zeigten sich gleichermaßen beeindruckt nicht nur von der Kompetenz der Heilbronner Lehrkräfte und der Motivation der Kursteilnehmenden – auch die Komplexität des Gesamtprojektes wurde immer wieder deutlich. Enge Verzahnung zwischen Schule, also Kolping-Bildungswerk, und Industrie, Wirtschaft, Gesellschaft und Behörden der Region ist zwingend gefordert, um BEF-Alpha erfolgreich zu gestalten. Und erfolgreich ist das Programm, wie Dietmar Schlömp, Bereichsvorstand des Kolping-Bildungswerks Württemberg, in der anschließenden Pressekonferenz den anwesenden Medienvertreterinnen und Vertretern erklärt: Seit 2016 werden die 40-wöchigen Kurse in Heilbronn durchgeführt. Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer würden im Anschluss an das Programm in weiteren Bildungseinrichtungen, in Ausbildungen und auf dem Arbeitsmarkt unterkommen.
Und so waren die Dankesworte der Ministerin und des Staatssekretärs für das hohe Engagement der Lehrenden am Standort Heilbronn nicht nur willkommen sondern auch überaus verdient – genauso wie die Bewilligung weiterer Mittel für die Ausstattung der Kurse mit digitalen Lernmitteln.
Text: Christian Prechtl
alle Bilder copyright Wolfram Reiff